Bonn, 08.03.2024
Hochschulrektor Prof. Bernd Heitzer begrüßt über 70 Teilnehmende zum Alumni Academic Day (AAD) in den Räumlichkeiten der Hochschule für Finanzwirtschaft & Management. Er dankt dem Alumni-Verein sowie den Professorinnen Schulz und Böhm- Dries für die intensive Vorbereitung. Hierbei zeigte sich die wichtige Brücke zwischen Alumni-Verein und Hochschule.
Der Vorsitzende des Alumni-Vereins Markus Oesterley merkt an, dass Bankenregulierung/Bankensteuerung schon lange als AAD-Thema geplant und von Alumni gewünscht war. Im Übrigen hatte der allererste AAD ein ähnliches Thema wie heute. Der diesjährige AAD soll wertvolle Impulse und Updates in diesen bewegten Zeiten geben. Bevor jedoch die Fachvorträge beginnen, nutzt der Vereinsvorstand die Gelegenheit zur Danksagung an Marianna Artemew, die nach sechs Jahren aus dem Alumni Vorstand ausscheiden wird. Herzlichen Dank an Mari für ihre tolle Arbeit für den Alumni-Verein!
HFM Prof. Anja Schulz umreißt das diesjährige Thema „Neues aus der regulatorischen Bankensteuerung“ und die Wichtigkeit dessen für Banken und Sparkassen.
Ansgar Finken, CRO der Solaris Bank, grenzt zu Beginn seines Vortrags das Thema Regulierung von Banken und Fintechs ab, welche bei Letztgenannten massiv ansteigt. Wirecard war der Anstoß zum Umdenken. Mittlerweile wird mit gleichem Maße gemessen und Fintechs werden analog zu Banken reguliert. Die Teilnehmenden schätzen nun mittels Mentimeter Stichwörter zur Regulierung ein. Die Meistgenannten sind „Aufwand“ und „Sicherheit“. Im nächsten Schritt priorisierten die Teilnehmer subjektiv verschiedene Regulierungsvorhaben: Hierbei erzielt die MaRisk Novelle die höchste Priorität gefolgt von der CRD III. Daneben verweist Herr Finken auf die wichtige und bald kommende IT-Regulatorik DORA.
Prof. Anja Schulz referiert im Anschluss über Basel III und die Folgen für die Eigenkapitalanforderungen. Anhand einer Übersicht verschiedener Institutsgrößen zeigt sie die bis 2030 benötigten Anforderungsquoten und die Auswirkungen auf die RWA- Berechnung. Damit ist der Übergang zum Vortrag von Dr. Andreas Dartsch bzgl. RWA- Optimierung geschaffen. Der „Interne Rating basierende Ansatz“ (IRBA) kann eine Reduzierung der RWA ermöglichen, zieht aber im Gegenzug eine strengere Aufsicht nach sich. Zudem ist die initiale Implementierung des IRBA extrem facettenreich und wirkt sich auf sämtliche Bereiche einer Bank aus. Letztendlich hat sich das Projekt absolut ausgezahlt für die Sparkasse KölnBonn.
HFM Prof. Anne Böhm-Dries leitet nach der Mittagspause den Vortrag zur ökonomischen Perspektive der Risikotragfähigkeit ein, worin SVBW Dozent Dr. Frank Ihring die Wichtigkeit der Banksteuerung und Erfüllung aufsichtsrechtlicher Anforderungen im Angesicht der multiplen Krisen - einhergehend mit der Integration von ESG sowie Eigenkapitalmanagement darstellt. RWA-Management umfasst Transparenz, Steuerung und Optimierung. Regulatorische Anforderungen an Banken und Sparkassen nahmen im Dekadenverlauf permanent und dramatisch zu: Treiber hierbei sind risikogetriebene, verbraucherschutzgetriebene und nachhaltigkeitsgetriebene Regulatorik. Das stv. Vorstandsmitglied der KSK Esslingen-Nürtingen Dr. Jörg Scheibe spricht im Folgenden über den Fokus aktueller 44er Prüfungsthemen der BaFin: Datenqualität und Datenflüsse, Marktdatenversorgung, Angemessenheitsprüfung sowie Risikodeckungspotenzial-Ermittlung.
Prof. Svend Reuse, Vorstandsmitglied KSK Düsseldorf, referiert über Zinsänderungsrisiken im Spannungsfeld von Zinsanstieg und neuen aufsichtlichen Vorgaben. Zu Beginn schafft er ein Bewusstsein, dass Zinsen (nach 15 Jahren Null- und Niedrigzinsphase) wieder normal sind. Langfristige Fristentransformation auf der Passivseite sind sinnvoll. Im Folgenden würdigt er die aufsichtsrechtlichen Anforderungen im MaRisk 9.0 bzgl. CSRBB und IRRBB.
Im Keynote von Prof. Maximilian Fichtner (Helmholtz Institute Ulm) geht es um "Energie neu denken". Er erklärt die Hintergründe und perspektivischen Konsequenzen vom Klimawandel. Am Beispiel des Pkws erklärt er die Effizienzen und Umweltbelastungen verschiedener Antriebsformen. Fazit: Ein Batteriefahrzeug ist in sämtlichen Belangen die beste Wahl.
Bei einer gemütlichen Abendveranstaltung im «Stiefel» lassen die Teilnehmer den Alumni Academic Day ausklingen und sind sich sicher, dass die Veranstaltung auch im nächsten Jahr wieder im Kalender stehen wird.
gez.
Christian Ketteler Schriftführer